Besuch von Simone Frignani in St. Paul
Simone Frignani, der italienische Begründer des Cammino di San Benedetto, machte auf seiner diesjährigen Urlaubs-Radtour entlang der Drau einen Abstecher nach St. Paul und traf sich mit Vorstandsmitgliedern des Vereins „Benedikt be-WEG-t“. Im Fokus stand der Austausch zu aktuellen und künftigen Pilgerprojekten, deren Förderung sowie innovative Ideen zur Weiterentwicklung des europäischen Pilgerwesens.
P. Siegfried Stattmann OSB begrüßte herzlich Simone Frignani bei seiner Ankunft in St. Paul. Gemeinsam mit Johannes Maier, Obmann des Vereins „Benedikt be-WEG-t“, hießen sie Frignani willkommen und statteten Simone mit einem Benedikt-Trikot aus. Zusätzlich waren mit Ernst Leitner und Maria Wright zwei weitere Vorstandsmitglieder vertreten, die durch ihre langjährige, praktische Erfahrung einen wichtigen Beitrag zum Treffen leisteten. Die Atmosphäre war geprägt von gegenseitigem Respekt und der Freude am gemeinsamen Ziel, das Pilgern als Weg der persönlichen und spirituellen Entwicklung zu stärken.
Ein zentrales Thema des Treffens war die Diskussion verschiedener weiterer Maßnahmen für den Benedikt-Pilgerweg von Kärnten nach Montecassino, dem Endziel in Italien. Simone Frignani berichtete eindrucksvoll von der Entstehung und Entwicklung des Cammino di San Benedetto, der als circa 300 Kilometer langer Pilgerweg die wichtigsten Lebensstationen des heiligen Benedikt von Nursia miteinander verbindet.
Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war die Zusammenarbeit mit Fördergebern und Gemeinden. Die Teilnehmenden tauschten sich über Erfahrungen mit öffentlichen und privaten Förderstellen aus. Man war sich jedoch einig, dass der persönliche Kontakt zu lokalen Gemeinden entscheidend ist, um Pilgerwege nachhaltig zu etablieren. Frignani teilte seine Erkenntnisse über erfolgreiche Kooperationen mit Kommunen entlang des Cammino di San Benedetto, während die österreichischen Vertreter*innen von ihren bisherigen Projekten und guten Beispielen aus der Praxis berichteten.
In Italien wie in Österreich besteht eine wachsende Nachfrage nach modernen und ansprechend gestalteten Führern, die nicht nur praktische Informationen, sondern auch spirituelle Impulse vermitteln. Simone Frignani, selbst Autor zahlreicher Pilgerführer, erläuterte, wie wichtig es ist, Geschichten, Legenden und regionale Besonderheiten in die Routenbeschreibungen einzubinden. In einigen Jahren gibt es die Chance, mit einem anderen Verlag wieder eine überarbeitete deutsche Auflage für den Cammino di San Benedetto zu machen.
Die Beteiligten diskutierten intensiv die Sinnhaftigkeit und die Vorteile einer Bewerbung für die Anerkennung als Europäische Kulturstraße. Es gibt bereits sehr viele zu den verschiedensten Themen. Wichtig sei, dass Pilger:innen den Benedikt-Pilgerweg gehen und als spirituellen Impuls nützen.
Die Idee, entlang der ehemaligen Bahnstrecke von Spoleto nach Norcia – Geburtsort des heiligen Benedikt – einen Verbindungsweg vom Franziskusweg zum Cammino di San Benedetto anzulegen, war für alle von großem Interesse. Hier gebe es ein staatliches Projekt, den Weg sowohl als Rad- als auch als Fußgängerweg auszubauen. In einigen Jahren könnte es dann so weit sein und die Lücke des Gesamtweges geschlossen werden.
Das freundschaftliche Treffen mit Simone Frignani in St. Paul war sehr inspirierend und motivierend für die weitere Arbeit. Abschließend wurden noch kleine Gastgeschenke ausgetauscht und die Kärntner Küche beim Gasthaus Sternweiß genossen.
Hannes Maier, 12. August 2025